Thomas Ocker
 
   
 

1979 im Alter von 17 Jahren begann meine fliegerische Karriere. Damals noch auf dem "Bergfalke", einem Flugzeug aus bespannten Eisengestell und Flügeln aus Holz mit bespanntem Profil, durfte ich am Jägerhaus meine ersten Alleinstarts machen. Fluglager für Jugendliche auf dem Klippeneck und in Sinsheim haben dann bald mein Interesse für den Streckenflug geweckt. Vom Jägerhaus nach Harburg und zurück (200 km) habe ich noch mit einer Ka8 geschafft. Dies ist das älteste Flugzeug, das unser Verein bis heute noch betreibt. Im Gegensatz zur heutigen Zeit hat man damals mit Barograph und Fotoapparat bewiesen, dass man das Ziel ohne Zwischenlandung erreicht und auch wieder nach Hause gekommen ist. Heute hat man ein GPS-System an Bord, das alle Positionen des Streckenfluges digital aufzeichnet.

Seit 1988 fliege ich auch mit unserem Motorsegler SF25C. Für die Herbst- und Winterzeit ein gute Möglichkeit, die thermisch nicht so aktive Zeit bis zum Frühjahr fliegerisch zu überbrücken oder einfach, um meiner "Flug-Sucht" zu frönen.

Ein paar Jahre später begann ich, bei Streckenflug-Wettbewerben mitzufliegen. Hier allerdings mit mäßigem Erfolg - meine beste Platzierung war ein 24. Rang bei der baden-württembergischen Landesmeisterschaft in Mengen 1995.

Im Verein habe ich mich dann auch ehrenamtlich engagiert. Zunächst wie jedes Mitglied natürlich als Windenfahrer und als Flugleiter, dann als Fallschirmpacker und bald auch als Beisitzer im Vereinsvorstand. 1994 ließ ich mich dann auf dem Hornberg zum Fluglehrer ausbilden und schule seit 1995 regelmäßig die neuen Flugschüler(innen).

Etwa zur gleichen Zeit habe ich dann auch Interesse für den Gebirgssegelflug entwickelt. 1994 in Niederöblarn, 1995 in Timmersdorf (beides in Österreich) und seit 1996 jedes Frühjahr im Aostatal (Italien) genieße ich den Segelflug aus ganz anderen Dimensionen als im "Flachland". Mit Flughöhen bis 6000 m über dem Meer (natürlich mit Sauerstoff-Versorgung) lassen sich die 4000 er (Mt.Blanc, Matterhorn, etc. aus einer ganz anderen Perspektive erfahren. Spätestens dann merkt merke ich, dass ich eins werde mit dem Flugzeug - meine Arme werden zu Flügeln und ich schwebe frei über höchste Berge und Wolken.

Einen weiteren Baustein zur Unterstützung des Vereins habe ich mit meiner Fortbildung zum Fluglehrer für Motorsegler erworben. 1997 habe ich die Lehrberechtigung erworben und kann im Rahmen unseres Ausbildungsbetriebs Segelflieger zu Motorsegelfliegern ausbilden.

1800 Stunden bin ich in meinen 25 Flugjahren bisher geflogen, ein paar tausend Kilometer habe ich ohne Motorantrieb geschafft und viele viele Platzrunden mit unseren Schülern absolviert. Zum Beruf habe ich die Fliegerei nicht gemacht, aber wann immer es mein Ingenieurbüro erlaubt, versuche ich den "Hintern" in die Luft zu bekommen.

Seit letztem Jahr geht es fliegerisch bei uns im Verein noch sportlicher zu. Nachdem wir uns für die 1. Bundesliga qualifiziert haben, kommt es darauf an, dass an jedem Wertungs-Wochenende genügend Strecken mit hoher Geschwindigkeit geflogen werden. Hier kann jede Pilotin und jeder Pilot unseres Vereins einen Anteil beisteuern. Die drei, die am schnellsten geflogen sind, haben sozusagen die "Tore" geschossen. Vielleicht reicht es zu einem Spitzenplatz, wenn wir alle regelmäßig und gut mit fliegen.

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