Wandersegelflug 12.06 - 14.06.2009
 
 
1250 Kilometer geflogen und 20 Stunden in der Luft – Wandersegelflug 2009 in drei Tagen
Die Piloten Frank Güntert und Heiko Nill vom Aero-Club Esslingen starteten am Freitagmittag auf einem DUO DISCUS vom Fluggelände Jägerhaus zu einem Wandersegelflug.
Noch im Flugzeugschlepp bis zur Schwäbischen Alb war den Segelfliegern nicht klar, wohin die Reise gehen sollte. Eines war jedoch sicher; mit dem Wind in die Berge ( Flugroute/OLC).
Der Flugweg verlief unter guten thermischen Bedingungen zunächst über die Alb, durchs Oberschwäbische vorbei an Laupheim und Memmingen bis ins Alpenvorland. In Bad Tölz wurden die Berge erreicht und die Segelflieger nutzten ihre Erfahrungen im Hangflugsegeln um entsprechende Höhe und Anschluss an die Thermik zu gewinnen. Mit guten Aufwinden ging es dann über die bayerischen Alpen vorbei am Wendelstein, quer über das Inntal bei Kufstein zum Wilden Kaiser.
Eine der schönsten Wanderregionen Österreichs bereitete auch den Fliegern aus der Luft schöne Ausblicke. In Gipfelhöhe flogen sie über St. Johann, kamen mit stärker werdendem Wind bei Hochfilzen in leichte Schwierigkeiten wieder auf entsprechende Höhe zu kommen. Mühsam nahmen sie jeden Aufwind – in der Fachsprache „Bart“ – mit und konnten bei immer besser werdenden Bedingungen weiter nach Osten fliegen. Am frühen Nachmittag schon wurde Zell am See überquert. Weiter ging’s entlang des Enns-Tals durch die Hohen und Niederen Tauern über Trieben, Eisenerz bis südlich von Wien.
Da Segelflieger am Flughafen Wien allgemein nichts zu suchen haben, ..nach Landung in Lanzen-Turnau kehrten die Piloten um und landeten nach 581 Streckenkilometern in Lanzen-Turnau in der Steiermark. Im mitgeführten Zelt und nach einem vergnüglichen Abend mit den dortigen Segelfliegerkameraden konnten sie hervorragend schlafen.

Der Rückflug am nächsten Tag erfolgte zunächst auf derselben Route wie auf dem Hinflug; wobei ab dem Pongau die Streckenführung entlang dem Alpen- Hauptkamm die besseren Verhältnisse mit der Überquerung des Inntals östlich der Kontrollzone Innsbruck bot.
Nach 350 Kilometern landeten Frank Güntert und Heiko Nill in Paterzell in Bayern, um dem befreundeten Verein einen Besuch abzustatten und den gemeinsamen Grillabend zu genießen. (Flugroute 2. Tag/OLC)

Tags darauf wählten sie die Strecke (Flugroute/OLC) in die Berge um eine bessere Ausgangs- basis für den Heimflug zu haben. Die Bedingungen waren sehr viel schwieriger als an den Tagen zuvor. Einfließende Warmluft und eine hohe Abschirmung ließen die Thermik auf ein Minimum zurückgehen. Der Weiterflug Richtung Heimat schien fraglich. Entlang der Mindel kämpfte sich das Team gen Norden vor und es gelang ihm in spärlicher Thermik bis nach Gingen an der Brenz zu kommen. Dort entwickelten sich mit ein wenig Sonneneinstrahlung besser werdende thermische Verhältnisse, die Steigwerte bis auf 2300 Meter zuließen. Die beiden Piloten nutzten zwar die Höhe zum Abgleiten doch reichte es nicht ganz bis zum Flugplatz Jägerhaus. Etwa 10 Kilometer davor war das Erlebnis Wandersegelflug mit glatter Landung auf einer grünen Wiese in Remshalden-Hebsack beendet. Die Rückholmannschaft war in kurzer Zeit zur Stelle und brachte Flugzeug und Piloten wohlbehalten per Auto zur heimatlichen Fugzeughalle am Jägerhaus.

Blau: Hinflug Tag1; Gelb: Tag2; Rot: Tag3
Es waren drei herrliche Tage:1250 Kilometer geflogen und 20 Stunden in der Luft.

Text:Brigitte Jabor
 
 
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